„Diabetes als Superkraft?“ – Bastian Hauck im Gespräch mit Deutschlandfunk Nova

Wie fühlt es sich an, wenn man mit 19 Jahren plötzlich die Diagnose Typ‑1‑Diabetes bekommt – mitten im Zivildienst, mitten im Leben?

Unser Gründer Bastian Hauck spricht in einem aktuellen Beitrag bei Deutschlandfunk Nova über diesen Moment, der alles verändert hat. Und darüber, wie aus einer chronischen Erkrankung etwas wurde, das er heute als Teil seiner Identität begreift – und manchmal sogar als Stärke.

Wenn im Bewerbungsgespräch gefragt wurde, wie es mit Disziplin aussieht, hab ich nur müde gelächelt: Hey Leute, ich hab Diabetes. Erzählt mir nichts über Disziplin.
— Bastian Hauck bei Deutschlandfunk Nova

Die Diagnose hatte unmittelbare Folgen: Bastian wurde ausgemustert, verlor seine Zivildienst-Stelle und damit auch die Wohnung – und stand innerhalb weniger Tage vor einem völligen Neuanfang

Was folgte, war ein schneller und steiler Lernprozess. Nicht freiwillig, aber notwendig.

Alltag mit Diabetes-Typ‑1 – Disziplin, Verantwortung, Realität

Heute – fast 30 Jahre später – blickt Bastian mit etwas Abstand auf diese Zeit zurück.

Er beschreibt den Umgang mit Typ‑1‑Diabetes nicht als Heldengeschichte, sondern als Realität, die viele in unserer Community teilen: eine ständige Auseinandersetzung mit Blutzuckerwerten, Technik, Essen, Bewegung – und mit sich selbst.

Kritik an Zverevs „Anything is possible“

Der Beitrag entstand im Rahmen einer breiteren Berichterstattung über Typ‑1‑Diabetes – ausgelöst durch ein TV-Interview von Alexander Zverev.

Eine Aussage darin stieß bei vielen aus der Community auf Kritik: „Anything is possible“ – als wäre ein guter Umgang mit Diabetes nur eine Frage des Willens. Bastian hält dagegen:

Anything is possible” gilt nicht überall – in vielen Ländern kämpfen Menschen mit Diabetes täglich darum, sich überhaupt Insulin leisten zu können
— Bastian Hauck bei Deutschlandfunk Nova

Ein Satz, der verdeutlicht, wie groß die Unterschiede weltweit noch immer sind und wie sehr der Zugang zu Versorgung, Bildung und Technologie den Alltag mit Diabetes bestimmt. Bei #dedoc° setzen wir uns genau dafür ein: für globale Gerechtigkeit, für Teilhabe und für die Sichtbarkeit all jener, die sonst oft übersehen werden.

2012 hat Bastian #dedoc° gegründet – als Community von und für Menschen mit Diabetes. Auch davon erzählt er im Gespräch – von Begegnungen, Freundschaften und der Kraft, die im Austausch steckt.

#dedoc° voices – warum globale Stimmen zählen

Was wir über die Herausforderungen in Ländern wie Indien, Kenia, Peru oder Indonesien wissen, wissen wir aus erster Hand:

Seit 2020 haben wir über 400 Menschen mit Diabetes aus mehr als 100 Ländern ein #dedoc° voices Stipendium ermöglicht – damit sie ihre Perspektive auf den großen internationalen Diabetes-Konferenzen sichtbar machen können.

Denn echte Veränderung braucht echte Stimmen. Und die kommen aus der ganzen Welt.

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